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PMR-Funkgerät
PMR-Funk (kurz für Private Mobile Radio), auch als PMR 446 bezeichnet, ist eine relativ neue Jedermannfunkanwendung, der der UHF-Frequenzbereich 446,000–446,100 MHz zugeteilt ist. PMR ist das europäische Pendant zum amerikanischen FRS, kurz für Family Radio Service.
Kanal |
|
1 |
446,00625 |
2 |
446,01875 |
3 |
446,03125 |
4 |
446,04375 |
5 |
446,05625 |
6 |
446,06875 |
7 |
446,08125 |
8 |
446,09375 |
Der Frequenzbereich ist in 8 Kanäle im 12,5 kHz-Raster unterteilt. Um das zur Verfügung stehende Frequenzspektrum von 446,0 bis 446,1 MHz möglichst effektiv nutzen zu können, wurde dieses Raster gegenüber der normalen Anordnung (bei der ein Kanal die Frequenz 446,0 MHz erhalten hätte) um 6,25 kHz (also eine halbe Kanalbreite) verschoben.
Zusätzlich zu diesen acht Kanälen können durch die Verwendung von Pilottonverfahren
Benutzergruppen gebildet werden, die sich gegenseitig seltener stören. Im
Allgemeinen werden hierzu CTCSS (Continuous Tone Coded Subaudio Squelch oder Continuous Tone Coded Squelch System), ein analoges Verfahren, oder die
digitale Rauschsperre Digital-Coded Squelch (DCS) eingesetzt. Bei CTCSS ist zu beachten,
dass nur das eingegangene Signal geblockt wird. Beim Senden wird neben der
Sprache der CTCSS-Ton ausgesandt und das empfangene Funkgerät
öffnet bei übereinstimmender Codierung die CTCSS-Rauschsperre.
Hat man das Funkgerät z. B. auf Kanal 4 und CTCSS-Codierung
13 eingestellt, hört man nur die Stationen, die auch den gleichen CTCSS-Ton aussenden. Alle Benutzer, die Kanal 4 ohne CTCSS-Subcodierung, bzw. CTCSS 0 eingestellt haben,
können die Aussendungen mithören, jedoch werden sie von den Anderen dann nicht
gehört. DCS-/CTCSS-Kodierungen dürfen also nicht mit
„Abhörsicherheit“ verwechselt werden, denn wer sich auf dem „Hauptkanal“ CTCSS 0
befindet, hört alle Sendungen der „Unterkanäle“ mit. Diese Kodierverfahren
dienen lediglich dazu, andere Teilnehmer auf demselben Kanal auszublenden.
Die Geräte dürfen in Deutschland eine Sendeleistung von bis zu 500 mW (ERP) aufweisen, was bei sehr guten Bedingungen eine Reichweite von ca. 5 km ermöglicht. Es sind nur Geräte mit fest angebundener Antenne („integrated antenna“) erlaubt, üblicherweise Handfunkgeräte, vereinzelt gibt es auch Standgeräte im Pultdesign. Mit Störungen durch andere Frequenznutzer muss gerechnet werden, da der Frequenzbereich nicht exklusiv zugeordnet ist (siehe Bundesnetzagentur Vfg 78/2003).
Die maximale Reichweite eines PMR-Gerätes hängt stark von der Umgebung ab. Unter optimalen Bedingungen kann man bis zu 100 km überbrücken (z. B. zwischen zwei Berggipfeln). In stark verbauten Gebieten kommt man oft nicht einmal einen Kilometer weit. In Wäldern liegt die Reichweite meist zwischen 2 und 3 Kilometern. Die meisten Handgeräte (vor allem aus dem unteren Preissegment) schaffen in bebauten Gebieten nur knapp 200 m.
Seit dem Jahre 2006 stehen zusätzliche Frequenzen oberhalb derer von PMR446
zur Verfügung, auf denen digitale Sprachübertragung unter identischen
Nutzungsbedingungen wie für PMR446 vorgeschrieben ist. Die Reichweite dieses
digitalen Jedermannfunks kann bei gleicher
Sendeleistung unter bestimmten Bedingungen von der der analogen Variante
abweichen. (Siehe hierzu: DMR446)
Seit neustem ist es möglich, über HF-Gateways
weite Distanzen via Internet zu überbrücken. Hier wird ein Programm (z. B.
eQSO,
FRN oder TeamSpeak) eingerichtet, das die empfangenen
Audiosignale vom CB-Funk-, PMR-, Freenet- oder LPD/SRD-Funkgerät
ins Internet überträgt und an einem anderen Ort über ein CB-Funk-, PMR-,
Freenet- oder LPD/SRD-Funkgerät wieder einspeist. Im
Amateurfunkbereich gibt es schon länger das ähnlich arbeitende Echolink-Netzwerk.
(siehe auch: VoIP)
Im Gegensatz zu SRDs (deren Sprechfunk-Komponente ausläuft bzw. schon verboten ist) ist der Betrieb von PMR in den meisten europäischen Ländern gestattet. In Deutschland ist die Frequenzzuteilung PMR-446 bis zum 31. Dezember 2013 befristet.
Jedermannfunk im Ausland: Frequenzbereiche für Jedermann-Funkanwendungen sind oft nur national oder europaweit einheitlich vergeben. Wer seine Geräte im Ausland nutzen möchte, sollte sich vorher informieren, ob man die Geräte/Frequenzen dort auch für Jedermann-Funkanwendungen (PMR) benutzen darf. Umgekehrt gilt das gleiche für im Ausland (im Urlaub, im Internet) gekaufte PMR-Geräte, die in Deutschland zum Teil nicht zugelassen sind und nicht betrieben werden dürfen, da sie andere Frequenzen benutzen. Infos über die in Deutschland erlaubten Frequenzbereiche erhält man bei der Bundesnetzagentur (BNetzA).
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